Bewegungen sind durch Varianz gekennzeichnet, sowohl in der Bewegungsausführung als auch in erzielten Bewegungsresultaten. Mit dieser inhärenten Varianz muss in der Bewegungskontrolle – sei es im Alltag oder im Sport – umgegangen werden, insbesondre in riskanten Situationen (Hossner & Zahno, 2022). In der grundlagenorientierten Motorikforschung wurde gezeigt, dass Menschen eine interne Schätzung ihrer motorischen Varianz nutzen, um Strategien unter Risiko zu optimieren (Trommershäuser et al., 2008). Entsprechende empirische Befunde sind jedoch weitgehend auf Laborexperimente mit einfachen Fingerzeigebewegungen beschränkt (Beck, Hossner & Zahno, 2023). Ziel unserer Forschung ist es, diese Mechanismen in komplexen und sportnahen Aufgaben zu untersuchen, um relevante Erkenntnisse für den Sport und die Rehabilitation motorischer Störungen zu gewinnen (z. B. TReND, https://www.uni-muenster.de/TReND-EU/). Dafür haben wir eine VR-Wurfaufgabe entwickelt (siehe Video), in der wir untersuchen, wie Menschen ihr Verhalten an veränderte Bedingungen anpassen, indem etwa motorisches Rauschen experimentell variiert wird.